Von der Stadtspitze gibt es zu der sich abzeichnenden Schieflage bislang keine öffentliche Verlautbarung. Was nicht nur Heinrich Artmann erbost. „Meine Forderung nach einer Stellungnahme des Bürgermeisters ist bisher unbeantwortet geblieben“, bedauert der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler (FWG). Er erwarte, dass der Verwaltungschef nach der Sommerpause die Fraktionen über die finanzielle Entwicklung umfassend informiere. Und zwar nicht nur die Fraktionen, die das Rathausprojekt stützen.
„Ich rate davon ab, die Grundsteuer zu erhöhen“, so der FWG-Chef. Die Wiedereinführung der Hundesteuer, die der Rat 2021 auf Antrag der CDU für den ersten Hund abgeschafft hat, wäre für Artmann dagegen durchaus eine Option, um die städtischen Einnahmen zu verbessern. Noch nicht für ausgereizt hält er die kritische Prüfung von Doppelstrukturen im Sozialbereich. Auch kleine Ausgabeposten gehören für ihn auf den Prüfstand. Und die bislang nicht verausgabte halbe Million für die städtische Beteiligung an der Kino-Betreiber- und Eigentümergesellschaft beim „Cinema Ahlen“ sollte nach Ansicht Artmanns auf keinen Fall freigegeben werden.